Datum der Erzeugung : 17. Dezember 434 NGZ
Aufgrund der anfänglichen Probleme mit dem
Viren-Imperium und den Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Viren,
Superviren und Spoodies, wurden - soweit verfügbar -
Informationen und Untersuchungsergebnisse von Spoodies gesammelt
und ausgewertet. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts war
es leider nicht mehr möglich auf authentische Spoodies oder
Superviren zurückzugreifen. Nachfolgend sind zwei
Kurzzusammenfassungen von Forschungsberichten aufgeführt. In
dem einen Fall wurde versucht, einen Spoodie zu analysieren,
während im zweiten Fall die Ergebnisse der Arbeiten des
Virenforschers Quiupu (siehe dazu das nachrichtendienstliche
Dossier über Quiupu) von unabhängigen Forschungsgruppen
untersucht wurden.
Zusammenfassung der Ergebnisse: Es gelang einem Forschungsteam Spoodies in ihre viralen Bestandteile aufzulösen. Die Ergebnisse von Quiupu konnten dabei verifiziert werden. Die Spoodies bestehen aus achttausendeinhundertzweiundneunzig (213) Viralkomplexen und setzen sich letztlich aus Billionen von Viren zusammen. Der Virenforscher Quiupu bezeichnete die Spoodies selbst als Infinitesimalmaschinchen. Bei den weiteren Zerlegungen der Viralkomplexe zeigte sich, dass die auftretenden Viruspartikel hochgradig variabel waren. Einige der Viren zeigten Ähnlichkeiten mit bekannten Viren. Unter den bekannten Viren, die genomische Ähnlichkeiten mit den Spoodie-Viren zeigten, waren sowohl relativ harmlose Schnupfenviren als auch hochinfektiöse Hendraviren. Der Großteil der differenzierbaren Virusarten war jedoch unbekannt. Unter den unbekannten Viruspartikeln befanden sich auch Partikel mit einem sehr großen Genom (ca. 850.000 Basenpaare). Einige der Gene dieser im folgenden als Megaviren bezeichneten Partikel zeigten Sequenzähnlichkeiten...
xxxx DIE FOLGENDEN ZEILEN SIND NICHT REKONSTRUIERBAR
xxxx
...bei ausgewählten Frequenzen (siehe obige Tabelle 1)
führte zu Resonanzerscheinungen. Insbesondere die Megaviren
zeigten eine ausgesprochen hohe Hyperstrahlungsaktivität.
Diese Strahlungsaktivitäten führten zu Problemen bei den
Meßgeräten und Positroniken. Im weiteren Verlauf der
Untersuchungen kam es bei drei beteiligten Wissenschaftlern zu
Erkrankungen. Alle drei Infizierten erkrankten an einer Abart der
Zentrumspest und mußten in ein künstliches Koma versenkt
werden. Trotz intensivmedizinischer Betreuung konnte der
Fortschritt der Erkrankung nicht aufgehalten werden und alle drei
Infizierten starben. Die weiteren Arbeiten wurden eingestellt und
und MT 47 alpha wurde einer thermischen Sterilisation unterworfen.
Die nicht erkrankten Beschäftigten wurden drei Monate in
Quarantäne gehalten, wobei es jedoch zu keiner weiteren
Erkrankung mehr kam.
Abbildung 1:
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Megaviruspartikels nach
dem Aufbrechen der Spoodies.
Die Megaviren zeigten sich generell nicht in einheitlicher
Form.
Es fanden sich annähernd kugelförmige Partikel, als auch
filamentöse Viruspartikel (vergleichbar den terranischen
Filoviren).
Bei den Megaviren wurden verschiedene Vergleichsmessungen mit
anderen Viren vorgenommen. Es zeigte sich, dass die Megaviren zum
Teil völlig andere Gene tragen und auch von ihrem Aufbau
teilweise höherorganisierten Zellen gleichen. Bei den
Megaviren scheint es sich um originäre Viren des
Virenimperiums zu handeln. Dafür spricht auch die
Hyperstrahlungsaktivität und Induzierbarkeit. Es ließen
sich bei den Megaviren Gene identifizierten, die den Genen
bestimmter Kanalproteine ähnelten. Diese Kanalproteine
befanden sich auch in einigen der Megaviren, aber in einer
vollkommen andersartigen Funktion.
Die Kanalproteine enthielten in hohem Maße Silicomethionin
und lagen als Dimere vor. Durch Hyperstrahlung und Zugabe von
Howalgoniumstaub entstanden aus diesen Kanalproteindimeren
sogenannte 2-6-8 Strukturen. Jeweils sechs Dimere lagerten sich zu
einer hexagonalen Struktur zusammen und von diesen hexagonalen
Einheiten wurden acht Stück übereinandergelagert. In dem
dabei entstandenen Kanal befanden sich linear ausgerichtete
Howalgoniumkristalle, die über Silicomethioninbrücken
direkt mit dem Protein verbunden waren.
Bei den Kanalproteinen fanden sich noch zusätzliche
Proteindomänen, welche Sequenzhomologien zu Histonen
(DNA-bindende Proteine) aufwiesen. Nach Bildung der Kanalmultimere
zeigte es sich, dass die nucleinsäurebindenden Domänen
ganz folgerichtig an den Außenseiten der Proteine
auftraten.
Wurden DNA oder RNA Sequenzen zu den Kanalproteinen hinzugegeben,
konnte man eine schwache Konformationsänderung der inneren
Proteinbereiche feststellen.
Weitere Messungen konnten aufgrund der Erkrankung der
Wissenschaftler nicht mehr vollständig durchgeführt
werden und die Schlußfolgerungen aus den wenigen Messungen
sind deshalb hochgradig spekulativ.
Es gelang diese Proteinröhren hyperphysikalisch anzuregen.
Die gemessene Strahlung lag nur wenig über dem
Hintergrundlevel, aber es gab Hinweise, dass die emittierte
Hyperstrahlung wie bei einem Laser kohärent ausgerichtet
war.
Sollte es sich bei diesen Messungen nicht um Artefakte handeln, wären diese Messungen und die sich daraus ergebenden Rückschlüsse von größter Tragweite. Experimente, die eine Anregung über die Anlagerung von Nucleinsäuren zum Thema hatten, konnten nicht mehr durchgeführt werden. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass auch in diesem Fall eine Hyperanregung erzielt worden wäre.
Unsere Untersuchungen der Konstrukte, die Quiupu im Rahmen seiner Arbeiten hergestellt hatten, zeigten einige überraschende Ergebnisse. Bei einer ganzen Reihe von Viruskonglomeraten konnte eine neuartige Strukturbildung beobachtet werden, die die herkömmlichen Kristallstrukturen von größeren Virusverbänden bei weitem übertrifft. Wir vermuten, dass sich dabei Strukturen bilden, die zellähnliche Eigenschaften aufweisen, jedoch auf einer wesentlich vereinfachten Ebene. Quiupu selbst bezeichnete diese Viruskompartimente als Viralkomplexe.
Abbildung 1: Mikrostrukturierte
Viruskompartimente
Abbildung 2:
Filamentöse, induzierbare Viruskompartimente
Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigen regelrechte Architekturen der Viruskonglomerate (Abbildung 1). Bei den Untersuchungen ließen sich zum Teil nicht mehr einzelne Viruspartikel identifizieren (siehe Abbildung 1 und 2). Weiterhin zeigten sich bei den verschiedenen Konstrukten teilweise vollkommen anders strukturierte Architekturen. Einige dieser Strukturen waren filamentöse Gebilde (siehe Abbildung 2), die teilweise auf chemische Reize und Strahlungsreize (normalenergetisch und hyperenergetisch) reagierten.
Bei den von Quiupu erzeugten Superviren und auch bei den in
Varnhagher-Ghynnst aufgefundenen Spoodies handelt es sich bereits
um sehr komplexe Gebilde, die an Insekten erinnern. Bei dem
Rekonstruktionsversuch von Quiupu auf dem Planeten Lokvorth gelingt
es Quiupu eine Art Plasmawolke zu erzeugen. Bei der
Fortführung der Arbeiten wird diese kugelförmige
Plasmawolke in einen planetennahen Orbit transportiert.
Die Hülle des Objekts zerreißt jedoch und die zehn
Millionen Einzelbestandteile werden frei. Es sind zwei Zentimeter
lange und fünf Millimeter breite, silbrige, insektenartige
Gebilde von konischer Form, die vier Beinpaare, und am sich
verjüngenden Ende des Körpers einen Augenring, einen
kleinen Doppelrüssel und einen schmalen Haarkranz besitzen.
Nähere Untersuchungen der Superviren, die zahlreiche Personen
befallen und sich unter deren Kopfhaut festsetzen, ergibt,
daß sie aus einer Vielzahl von Mikroeinheiten bestehen, die
an kleine Maschinen erinnern. Die an den Arbeiten beteiligten
Wissenschaftler vermuten, daß eine riesige Ansammlung von
Superviren, die in einem höheren Grad integriert werden
könnten, ein gewaltiges Intelligenzpotential schaffen
würde, und sehen darin das Ziel des Virenimperiums.
Hinweis: Der Bericht wurde von teilweise gelöschten Datenträgern rekonstruiert und aus anderen Aufzeichnungen ergänzt. Die Löschung des gesamten Datenkomplexes wurde in den dunklen Jahrhunderten veranlasst. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass die Datenlöschung von höchster Stelle aus gezielt vorgenommen wurde. Der entsprechende Befehl wurde vermutlich von Monos direkt angeordnet. Das diese Aktivitäten von Monos letztendlich auf Anweisungen von Taurec zurückzuführen sind, wird als wahrscheinlich angesehen.
Dil Maroonian (Terranischer Ligadienst, Abteilung für
wissenschaftliche Erkundung)
Sarah Häkain (Terranischer Ligadienst, Sonderabteilung
für Geschichte)
15. Juni 1232 NGZ
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