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Das Viren-Imperium
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(c) Michael Gebinoga Februar 2000
Größe des Viren-Imperiums
Die Größen des ersten und zweiten Viren-Imperiums
sprengen beim ersten Hinsehen alle Maßstäbe, jedoch
zeigt eine genauere Betrachtung, dass wir ein paar Abstriche machen
müssen. Die Größe des ersten Viren-Imperiums wird
als galaxiengroß beschrieben. Wenn wir beim ersten
Viren-Imperium näherungsweise eine Scheibe von sechzigtausend
Lichtjahren Durchmesser, einer Höhe von zehntausend
Lichtjahren und eine sehr luftige Massendichte von etwa 1 mg pro
m3 annehmen, können wir mit den
Grundvoraussetzungen, dass eine Sonnenmasse 2x1030 kg
beträgt und eine durchschnittliche Galaxis 1010 bis
1012 Sonnen umfaßt, folgende Rechnung
aufmachen.
Hätte das erste Viren-Imperium die Größe einer
Galaxis gehabt, dann hätte es bei der besagten Massendichte
eine ungefähre Masse von 2.4 x1054 kg bzw. etwa
1024 Sonnenmassen. Das wäre aber die Masse eines
Galaxien-Superhaufens, gegen den der Virgocluster zwergenhaft
erschiene. Es wäre überdies auch praktischer, wenn die
Packungsdichte entsprechend höher und die Abmessungen deutlich
kleiner wären.
Aus Extrapolationen der Größe des zweiten
Viren-Imperiums läßt sich eine Größe von etwa
ein bis zwei Lichtjahren vermuten. Damit würde das erste
Viren-Imperium größen- und sicherlich auch
massenmäßig mit einem Ultragigant Black Hole oder einer
Materiequelle konkurrieren können. Möglicherweise hatte
das erste Viren-Imperium in seiner Phase der Entstehung noch die
Ausmaße einer Galaxis, kondensierte im weiteren
Gestaltungsprozeß jedoch auf das beschriebene Maß
herunter.
Das zweite Viren-Imperium ist deutlich kleiner als sein
Vorläufer und es gibt eine Reihe von Überlegungen, woran
das liegen könnte. Die zur Verfügung stehende Zeit ist
sicherlich ein Faktor, aber es ist auch denkbar, dass die
Kosmokraten vorerst an einer "Sparversion" des Viren-Imperiums
gelegen war. Die Gründe hierfür wären ebenfalls
vielfältig und reichen von der möglichen (und
tatsächlich stattgefundenen) Beeinflußung durch die
Vishna-Komponente bis zu der Vermutung, dass es sich um eine Art
Probelauf handelte.
Aufgrund der Kondensation aus einer kosmischen Wolke (Srakenduurn) und den Teilrekonstruktionen der
Virenforscher kann vermutet werden, dass das zweite Viren-Imperium
die Größe von einer bis mehrerer Sonnenmassen hatte.
Glossar
Bei den nachfolgenden Erläuterungen handelt es sich um
gestraffte und zum Teil ergänzte Zusammenfassungen aus dem
Perry Rhodan Computer bzw. dem Perry Rhodan Lexikon (siehe
Literatur).
- Mentor: Die Bezeichnung für einen Piloten
eines Virenraumschiffs. Mentoren zeichnen sich durch eine besonders
innige Verbindung zur Seele des Virenraumschiffs aus. Bei ihnen
handelte es sich häufig um ehemalige Sturmreiter. Ein Vergleich mit den
Emotionauten, die Raumschiffe über SERT Hauben steuern, ist
durchaus angebracht.
- Spoodie-Schlacke: Ein dreizehn Kilometer
langer und an seiner dicksten Stelle zehn Kilometer durchmessender
Asteroid im Sektor Varnhagher-Ghynnst, der seiner Form wegen den
Namen Spoodie-Schlacke erhält. Vorher befand sich an dieser
Stelle eine riesige Spoodie-Wolke.
Auf Spoodie-Schlacke werden in einem Kavernensystem tausende mit
Spoodies gefüllte Behälter entdeckt. Weiterhin
stößt man dort auf eine etwa dreißigjährige
Frau mit langen, schwarzen Haaren, die sich Gesil nennt. An der
Fremden, von der eine starke erotische Wirkung ausgeht und die die
Vorstellung wilder schwarzer Flammen weckt, glaubt Atlan
Melancholie und zugleich unstillbare Gier wahrzunehmen.
- Srakenduurn: Kosmische Wolke in der Umgebung
der Galaxis Norgan Tur. Der Name der Wolke bedeutet in einer alten
Form der Sprache der Mächtigen Sammelplatz. Raumschiffe die
sich der Wolke nähern, werden von einem goldenen Staub
durchdrungen und es besteht die Gefahr, dass die Schiffe sich
auflösen. Aus der kosmischen Wolke und den
Teilrekonstruktionen des Viren-Imperiums setzte sich das zweite
Viren-Imperium zusammen.
- Stein Nachtlicht: Ordensmann des
Virusordens. Der Virusorden hatte von der abtrünnigen
Kosmokratin Vishna die Aufgabe, die virotronische Vernetzung der
Menschheit mit dem Viren-Imperium zu kontrollieren. Stein
Nachtlicht ist ein pseudohumanoides Wesen aus Virensubstanz. Er
trägt ein kuttenähnliches Gewand, welches ebenfalls aus
Virensubstanz besteht. Aufgrund seiner Konstitution kann Stein
Nachtlicht jederzeit Kontakt mit dem Viren-Imperium und den
Virochips aufnehmen. Stein Nachtlicht bewohnt den
Zeitturm, in dem der Teletemporarier Ernst Ellert
gefangengehalten wird. Aufgrund des Interesses von Stein Nachtlicht
für die Darstellung des Urknalls, die auf der Nullsohle des
Zeitturms zu finden ist, kommt er mit Ernst Ellert ins
Gespräch. Zwischen den beiden Wesen kommt es zu einem
freundschaftlichen Verhältnis und Ellert kann den Ordensmann
dazu überreden, dass Ellert einen Virochip zu besuchen. Dort
zettelt Ellert eine Revolte unter den Sturmreitern an und aufgrund
der Rückkopplung zwischen Sturmreitern und Ordensmännern
verliert Stein Nachtlicht seine Loyalität gegenüber
Vishna und unterstützt die Terraner. Stein Nachtlicht verhilft
Ernst Ellert noch zu einem neuen Körper aus Virenmaterie, kurz
bevor sich die Ordensmänner und die Zeittürme
auflösen und in die Virensäulen umwandeln. Dies
geschieht, nachdem Vishna durch Taurec auf die Seite der
Ordnungsmächte gezogen wird. Ellert kann seinen neuen
Körper strukturell verändern und kann ihn auch in eine
Virenwolke auflösen, die sich später wieder zu einer
menschlichen Gestalt reorganisiert.
- Sturmreiter: Bei den Sturmreitern handelt es
sich um potentialverdichtete Menschen, die auf den Virochips
genannten Miniaturerden leben und im Rahmen der virotronischen
Vernetzung dem Viren-Imperium dienen. Am Anfang entsprach die Zahl
der Virochips und der Sturmreiter der gesamten Erdbevölkerung
von über zehn Milliarden Menschen. Zu den Aufgaben der
Sturmreiter gehört die Lenkung und Bündelung von
Informationsströmen und die Herstellung von Kontakten zwischen
korrespondierenden Informationsströmen. Darüberhinaus
haben sie darauf zu achten, dass es nicht zur Ausbildung von
Informationsstürmen durch zu hohen Datendurchsatz kommt. Diese
Informationsstürme können durch Überforderung des
Virotrons (zentrale Prozessoreinheit des Virochips) ausgelöst
werden und im Extremfall zur Auflösung des Virotrons
führen, wobei das Virotron sich selbst in chaotische
Information umwandelt. Diese Informationsstürme können
leicht auf andere Virochips übergreifen. Für ihre
Aufgaben haben die Sturmreiter eine spezielle Ausrüstung (u.
a. Virenrüstung und Virenjet). Nach der Auflösung der
virotronischen Vernetzung verbleiben zwanzigtausend Freiwillige als
Sturmreiter auf den restlichen 20000 Virochips.
- Superviren: Es handelt sich um zwei Zentimeter
lange und fünf Millimeter breite, silbrige, insektenartige
Gebilde von konischer Form, die vier Beinpaare, und am sich
verjüngenden Ende des Körpers einen Augenring, einen
kleinen Doppelrüssel und einen schmalen Haarkranz
besitzen.
Die Superviren wurden von Quiupu im Rahmen seiner Arbeiten
geschaffen und ähneln sehr stark den Spoodies. Nähere
Untersuchungen der Superviren, die zahlreiche Personen befallen und
sich unter deren Kopfhaut festsetzen, ergibt, daß sie aus
einer Vielzahl von Mikroeinheiten bestehen, die an kleine Maschinen
erinnern. Wissenschaftler vermuten, daß eine riesige
Ansammlung von Superviren, die in einem höheren Grad
integriert werden könnten, ein gewaltiges Intelligenzpotential
schaffen würde, und sehen darin das Ziel des
Viren-Imperiums.
- Technomanischer Effekt: Die sechste Plage von
Vishna. Aufgrund einer Virusinfektion durch eine riesige Virenwolke
befällt die Infizierten ein Drang große Maschinen zu
bauen, deren Funktionsweise anfangs völlig unklar ist. Diese
Maschinen zeigen ebenfalls wieder die Eigenschaft, dass sie nahtlos
ineinander passen und sich zu immer größeren Maschinen
zusammensetzen (siehe Self-assembly der Viren). Im weiteren Verlauf
zeigt sich, dass diese Maschinen für die Erzeugung der
Virochips (Miniaturerden oder Einsteins Tränen) und die
Potentialverdichtung der Menschen zu Sturmreitern verantwortlich
sind.
- Virenhorst: Bei dem Virenhorst handelt es sich
um die Hauptbefehlszentrale von Vishna auf der zum damaligen
Zeitpunkt unterworfenen Erde. Der Virenhorst besteht
vollständig aus Virenmaterie und entsprechend prozessierter
Materie.
- Virensäule: Eine Einrichtung des
Viren-Imperiums, welche sich nach dem Verschwinden der
Zeittürme herausbildet und der Menschheit eine direkte
Verbindung mit dem Viren-Imperium ermöglicht.
Die Virensäulen entstehen im Jahre 427 NGZ in den 20.000
größten Städten Terras. Sie bilden sich aus der
Materie der aufgelösten Zeittürme und des Virusordens.
Die Virensäulen haben eine Höhe von etwa zehn Metern und
einen Durchmesser von zwei Metern. An der Basis befindet sich eine
Nische, die ein Informationssuchender betreten kann und mit dem
Viren-Imperium in Kontakt treten kann. An der Spitze der Säule
befindet sich einer der verbleibenden Virochips. Auf den Virochips
befindet sich jeweils ein Sturmreiter, welcher für die
Koordination des Informationsaustauschs zwischen Viren-Imperium und
Menschen verantwortlich ist.
- Virotronische Vernetzung: Hierbei handelt es
sich um den Plan von Vishna, die Milliarden Menschen auf Terra zum
weiteren Ausbau der informationsverarbeitenden Struktur des
Viren-Imperiums zu nutzen. Grundelement ist ein Virochip, welches
eine aus entarteter Energie bestehende Miniaturerde ist, auf der
ein auf Virusgröße geschrumpfter Mensch als sogenannter
Sturmreiter die Informationsströme lenkt und koordiniert, und
die Entstehung von Informationsstürmen verhindern soll.
Zentralelement der Virochips ist ein spezialisiertes
Viruskompartiment, das sogenannte Virotron. Die virotronische
Vernetzung erwies sich als äußerst
störanfällig, da Informationsstürme sehr schnell von
einem auf andere Virochips übergreifen können. Diese
Interaktivität zwischen den Virochips und ihre
Rückkopplung mit den Ordensmännern nutzt Ernst Ellert, um
unter den Sturmreitern eine Revolte anzuzetteln und letztendlich
deren Befreiung einzuleiten. Nach Vishnas Wandlung löst sich
die Mehrzahl der Virochips auf und die jeweiligen Sturmreiter
werden wieder in ihre normale Größe und Gestalt
zurückverwandelt.
Lediglich 20000 Virochips, die von freiwilligen Sturmreitern
bemannt sind, verbleiben für die Kommunikation mit dem
Viren-Imperium über die Virensäulen.
- Der Virusorden: Eine Organisation von aus
Virusmaterie bestehender Wesen, den sogenannten Ordensmännern,
deren bekanntester Vertreter Stein Nachtlicht ist. Die
Ordensmänner sind zwei bis zweieinhalb Meter große,
humanoide Gestalten, die in eine grünlich schimmernde Kutte
gehüllt sind. Sowohl die Ordensmänner als auch ihre
Kutten bestehen aus Virussubstanz und die Ordensmänner sind
aufgrund ihrer besonderen Konstitution gegen nahezu alle
energetischen Waffensysteme immun.
Die Stimmen der Ordensmänner hört sich wie ein heiseres
Flüstern an und ihr Gesicht wird von einer Kapuze
umhüllt, wobei die Kapuzenöffnung pechschwarz erscheint,
in der bisweilen sternartige Funken auftreten. Jeder Ordensmann
führt zwei- bis zehntausend Virochips samt der dort
ansässigen Sturmreiter. Die Führung der Ordensmänner
ist rückgekoppelt und eben diese Rückkopplung
ermöglicht die erfolgreiche Revolte der Sturmreiter.
- Vishna Fieber: Die Virusinfektion, die im
weiteren Verlauf zum technomanischen Effekt führt, verursacht
anfangs ein hohes Fieber bei den Betroffen (Vishna Fieber) und
führt dann zu einer katatonischen Starre. Die Erkrankten
erwachen danach wieder und scheinen wiederhergestellt zu sein, wenn
man von ihrem Drang zum Maschinenbau (technomanischer
Effekt) absieht. Es fand jedoch eine partielle
Umprogrammierung der Bewußtseine durch die Viren statt und
eine Vorbereitung auf die anschließende Potentialverdichtung
der Menschen (Übergang von der sechsten zur siebten Plage von
Vishna).
- Zeitturm: Zeittürme sind 50 m hohe
Gebäude, die im umgewandelten Terrania an vielen Stellen
entstehen und dem Virusorden als Wohnstatt dienen. Die Umwandlung
wurde durch die abtrünnige Kosmokratin Vishna und dem ihr
dienenden Viren-Imperium verursacht. Die Zeittürme bestehen
ebenfalls aus Virensubstanz und bestehen oberirdisch aus einem
einzigen Raum. Unterirdisch befindet sich ein Zeitschacht, der tief
in die Erde hinabreicht und nicht nur lokale, sondern auch
temporale Dimensionen besitzt. Die Zeittürme dienen dem
Viren-Imperium als externe Datenspeicher und Informationen
über den Werdegang des Universums sind in den Zeitsohlen
gespeichert und können unter der Kontrolle der
Ordensmänner den Virochips zugeleitet werden. Die als
Nullsohle bezeichnete tiefste Ebene unter den Zeittürmen
reicht ca. 15 Milliarden Jahre zurück und zeigt den Urknall
und damit die Entstehung des Universums. Der tiefste Punkt liegt
sogar noch vor dem Urknall und damit außerhalb der
Gültigkeit der herkömmlichen Naturgesetze. Vishna benutzt
diese Zone zur Unterbringung wichtiger Gefangener, wie Ernst Ellert
und Chthon, dem vierdimensionalen Schatten des Kosmokraten Taurec.
Nachdem Vishna sich wieder auf die Seite der Ordnungsmächte
gestellt hatte, lösten sich auch die Zeittürme auf und
stattdessen bildeten sich die Virensäulen.
Literatur
- Perry Rhodan Romane (Bände 1050 - 1299),
Rißzeichnungen, Perry Rhodan Computer und Perry Rhodan
Lexikon, K. Mahr und andere PR Autoren.
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- Manual of Science and Technology. R. Castor
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- Biologie und Krankheitsbild des Ebola Virus. M. Gebinoga.
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- Gene. B. Lewin. VCH Verlagsges. mbH, 1991.
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- Mathematical Theory of Communication. C. E. Shannon & W.
Weaver. University of Illinois Press, 1963
- Biochemie. L. Stryer. Spektrum der Wissenschaft Verlagsges.
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