PERRY-RHODAN-Kommentar 2406


TECHNIK DER VERGANGENHEIT (II)


Zur Energieversorgung kommen neben robusten Fusionsreaktoren vom Mikro- bis Makroformat zur Basis- und Notversorgung vor allem drei Prinzipien zum Einsatz.

Oghor-Konverter arbeiten als nahezu perfekte Masse-Energie-Pendler mit einem Wirkungsgrad von 92 Prozent. Basismasse ist beliebige Masse, die meist in Oghor-Blasen unter Extremdruck gelagert und dem Konverter über Hyperdim-Röhren zugeführt wird. Modifizierte Oghor-Konverter arbeiten in Umkehrung des Prinzips: Aus zugeführter Energie materialisiert Masse, oder sie nimmt »quasistoffliche« Gestalt als formenergetisch-materieprojektive Struktur an – mit zum Teil variablen »Dichtegraden« wie seinerzeit auch beim TRIPTYCHON-Mausoleum beobachtet.

Oghor-Tanks verwenden Mikroaufrisse in quantenmechanischer Größenordnung, mit denen sie Verbindungen zu energiereicheren (entropieärmeren) Kontinua des übergeordneten Kontinuums herstellen und auf diese Weise Energie ableiten. Es handelt sich um einen permanenten Fluss mit dem Vorteil, dass die ausgefilterte Hyperenergie direkt an die Endverbraucher weitergeleitet oder in Pufferspeicher zwischengelagert werden kann.

Etarodd-Verdichter stellen Verbindungen zum natürlichen Psionischen Netz des Kosmos her und nutzen dessen Potenzial; durch Bündelung und Verdichtung der ultrahochfrequenten Hyperenergien im Bereich von vier Etarodd und höher materialisieren kurzfristig winzige Mengen von instabiler Psi-Materie, die augenblicklich wieder zerstrahlen. Diese Emissionen werden in Oghor-Blasen aufgefangen, gespeichert oder umgewandelt und zu den Endverbrauchern gesandt.

Bei den Marasan-Hyperdim-Triebwerken gibt es keine Trennung in reine Sublicht- und Überlicht-Aggregate, sondern sie arbeiten je nach Geschwindigkeitsbereich in abgestuften Modi. Als rein passive Komponenten kommen Oghor-Hyperdimfelder und -Blasen zum Einsatz, die in Abhängigkeit ihrer spezifischen hyperenergetischen Aufladung in unvollständig geschlossener oder geschlossener Form beim entsprechenden Etarodd-Index ihre Wirkung entfalten und den »Etarodd-Transfer« Richtung übergeordnetes Kontinuum bewirken.

Den eigentlichen Antrieb übernehmen die von einem Hyperdim-Fokus erstellten Marasan-Ballonfelder: Im inaktiven Zustand bilden sie golden gleißende Energiekugeln im Mittelpunkt von ebenfalls goldenen Energiesphären, die sich innerhalb der passiven Oghor-Hyperdimfelder befinden. Sobald sie jedoch die Oghor-Blasen durchstoßen, reißen sie auf, verformen sich tropfenförmig und emittieren ihren energetischen Inhalt, verbunden mit einem »hyperphysikalischen Rückstoßeffekt«, der das Raumschiff antreibt – genau wie ein sich leerender Luftballon. Um diesen »Schub« über längere Zeit aufrechtzuerhalten, ist es erforderlich, dass sie permanent mit Hyperenergie »aufgepumpt« werden.

Im Marasan-Sublichtmodus unterhalb von einem Etarodd erfolgt der Antrieb im Standarduniversum mit einer Beschleunigung von maximal 1800 Kilometern pro Sekundenquadrat.

Beim Marasan-Überlichtmodus 1 findet bei einem Etarodd eine Transition statt – hierbei wird das Marasan-Ballonfeld auf einen Schlag entleert. Die maximale Einzelsprungweite liegt bei rund 63.000 Lichtjahren, während die Minimaldistanz für Kurztransitionen bei etwa 8000 Kilometern liegt, so dass extrem zielgenaue Sprünge möglich sind. Zum Einsatz kommt eine hervorragende Schockdämpfung – Strukturerschütterungen werden nahezu komplett absorbiert, Entzerrungsschmerzen treten nicht in Erscheinung.

Beim Marasan-Überlichtmodus 2 bis zwei Etarodd sind Überlichtfaktoren bis etwa 25 Millionen möglich (gleich 47,53 Lichtjahre pro Minute) – die Fortbewegung durch den Halbraum entspricht dem Linearflug.

Der Marasan-Überlichtmodus 3 mit drei und mehr Etarodd ermöglicht Überlichtfaktoren bis etwa 135 Millionen (gleich 256,67 Lichtjahre pro Minute) – die Fortbewegung entspricht einem Metagravflug durch den Hyperraum.

Der Marasan-Überlichtmodus 4 mit mehr als vier Etarodd gestattet Überlichtfaktoren oberhalb von 135 Millionen – die Fortbewegung entspricht einem vektorierten Dimetrans- oder Dimesexta-Flug und wird als ausgesprochenes Ferntriebwerk genutzt, meist verbunden mit einem Übergang in die Hypersexta-Halbspur oder Dakkarzone.

In allen drei Fällen kann der Flug jederzeit unterbrochen werden, Richtungswechsel sind ebenfalls jederzeit möglich. Einschränkungen hinsichtlich der Maximalreichweite ergeben sich bei den Marasan-Hyperdim-Triebwerken durch die Energieversorgung sowie den Materialverschleiß, so dass meist viele Millionen Lichtjahre zurückgelegt werden können.

Rainer Castor