Ende Januar 1346 NGZ können Atlan und das KombiTrans-Geschwader auf eine ganze Reihe von Erfolgen zurückblicken, die den beabsichtigen Sprung nach Hangay als »durchaus realisierbar« erscheinen lassen. Zwar mussten etliche Schwierigkeiten überwunden werden, es gab auch einige mehr oder weniger unangenehme Überraschungen, aber unter dem Strich stellt sich die Lage sehr positiv dar.
Im Kugelsternhaufen Omega Centauri ist es gelungen, trotz der dort herrschenden widrigen Bedingungen eine sichere Basis zu etablieren. Die technischen Möglichkeiten des Sonnendodekaeders – und »bei Bedarf« auch des Tellox-Duos – stehen ebenso zur Verfügung wie die keineswegs zu vernachlässigende Streitmacht der Haluter. Hinzu kommen Kharag-Stahlwelt, die ausgebauten Industriewelten Khar I bis III, die rohstoffreichen Monde von Kharba sowie weitere Fundstellen im Kugelsternhaufen an sich. Schon von den lemurischen Aufzeichnungen ist bekannt, dass Omega Centauri vor allem im Kernbereich bemerkenswert viele und reichhaltige Fundstätten von Rohstoffen allgemein und insbesondere aller Arten von Hyperkristallen aufweist.
Sei es, weil diese Welten und Monde bereits für den Urschwarm so ausgewählt und künstlich platziert wurden, sei es, weil die extremen Bedingungen insbesondere für Hyperkristalle quasi als »Hyperbrüter« fungieren und hierbei ständig für Nachschub sorgen – fest steht, dass bislang nicht einmal ein Bruchteil erforscht ist. Aus Nevus Mercova-Bans Erinnerungen kennt Atlan eine ganze Reihe von Welten, die bereits vor mehr als 55.000 Jahren von den Lemurern als »Schürfstätten« genutzt wurden – unter anderem wurden seinerzeit sogar einige kleinere Fundstätten von Drokarnam gefunden, aber auch solche von Ynkelonium, CV-Embinium und sogar Eclisse.
Beim Kharag-Sonnendodekaeder haben die Kommandantin der VASCO NÚÑEZ DE BALBOA (kurz BALBOA), Oberst Ina Madlaak, und der Kommandeur der halutischen Wachgeschwader, Toro Maraket, gemeinsam das Kommando übernommen – unter anderem auch, um »Konflikte« mit KHARAG von vornherein zu »entschärfen«.
Im Nagigal-System als erster Station im Leerraum herrscht gespannte Ruhe, die Raphanen besiedeln den via Sonnen- und Situationstransmitter ins System transportierten Planeten Kharmuu. Über weitere Transmittertransporte sind hier inzwischen insgesamt 5000 Haluter-Schiffe stationiert, die gemeinsam mit MOTRANS-OC3 – Eigenname KAHALO – den Standort sichern und das militärische und technische »Rückgrat« bilden.
Mit dem Vorstoß zum Gulver-Duo übernahm im Nagigal-System der Kommandant der KAHALO, Oberst Dostian Khyndin, und Turlt Danawat – einer der ältesten lebenden Haluter – ebenfalls gemeinsam das Kommando über die verbleibenden Streitkräfte, die KAHALO machte den nächsten Sprung nicht mit. Mit Hilfe des »Aktivierungswächters« Immentri Luz konnte die Transmitterlinie zum Gulver-Duo wieder in Betrieb genommen werden.
Der dort materialisierte Kugelsternhaufen Orellana, der in einem Gebiet von rund 58 Lichtjahren Durchmesser etwa 55.000 Sonnen beinhaltet, war eine unangenehme Überraschung. Doch weder die Tad de Raud noch die »Aufladung« des Mesoport-Netzes durch den Aktivierungswächter Ama Zurn erwiesen sich als unüberwindbare Probleme. Auch die Transmitteranlagen von Neu-Lemur bestehen nicht aus »Lemurer-Technik pur«, sondern wurden seinerzeit wie jene auf Arkan-Raphan mit Aggregaten der Spektralen Technik des rätselhaften Volkes der »Sphero« angereichert.
Mit dem nächsten Transmittersprung vom 31. Januar 1346 NGZ über 834.166 Lichtjahre wurde nun die dritte Station im Leerraum angesteuert, das Jiapho-Duo, das 1.768.475 Lichtjahre vom Kharag-Sonnendodekaeder entfernt ist. Die Distanz zu Sol beträgt von hier aus 1.752.338 Lichtjahre, bis zum Zentrum von Hangay sind es 804.612 Lichtjahre, zu dem von Andromeda 674.098 Lichtjahre, während es bis zum Gercksvira-/Nysoor-Sonnenfünfeck am Andromedarand 602.882 Lichtjahre sind. Die dem Zentrum Andromedas vorgelagerte, 2100 Lichtjahre durchmessenden Satellitengalaxis And II/Qoor mit dem Zhaklaan-Trio (PR 2346) ist sogar nur 140.464 Lichtjahre entfernt. Bis zum Zentrum von Andro-Alpha mit dem Alpha-Zentra-Sonnentransmitter sind es 589.545 Lichtjahre und bis zum Zentrum von Pinwheel/Ardustaar 647.663 Lichtjahre.
Das Jiapho-Duo wurde zwar erreicht, aber es befindet sich am Rand eines »Gebiets« mit einer Maximalausdehnung von 7,5 Lichtjahren Länge, 4,8 Lichtjahren Breite und 3,1 Lichtjahren Höhe, das mit seinen 67 Sonnen (ohne das Jiapho-Duo) an einen verkleinerten Schwarm erinnert ...
Rainer Castor