PERRY-RHODAN-Kommentar 2370


SONNENTRANSMITTER (III)


In die knapp 300 Jahre zwischen 50.300 vor Christus (6100 dT) und 50.025 vor Christus (6375 dT), dem 55. Kriegsjahr der lemurisch-halutischen Auseinandersetzung, fiel nicht nur die massive Ausbreitung der Lemurer, sondern auch der Bau der Sonnentransmitter in der Milchstraße. In der Phase vor dem Beginn des Kriegs mit den »Schwarzen Bestien« am 28. Januar 50.080 vor Christus (11. Ty des Torlon Keub 6320 dT) wurden für den Handel und Transport über große Distanzen hauptsächlich diese »Sternenstraßen« sowie die Halbraumtunnel-Verbindungen der meist angeschlossenen, nahezu beliebig errichtbaren Situationstransmitter verwendet. Die Hauptwelten der Tamanien waren als Knotenpunkte dieses Netzes über die gesamte Milchstraße verteilt.

Drei Jahre nach der endgültigen Konstitution des 111 Einzeltamanien umfassenden Großen Tamaniums »entdeckte« Arsoen Atorem 50.197 vor Christus (6203 dT) auf Darak, einem Mond des Wasserstoff-Ammoniak-Riesen Washun, die Krish’uns. Der angebliche Großvater Noral Atorems war in Wirklichkeit mit dem Zellaktivtorträger Selaron Merota identisch (ATLAN CENTAURI 11). Ein Erkundungsschiff brachte sie vor zweihundert Jahren (vor dem Jahr 49.988 vor Christus) vom Planeten Darak mit (...) die Tamräte brauchten ein Symbol ihrer Macht, und so wurde das Tragen der »lebenden Umhänge« zu ihrem Privileg ... (PR 265)

In der Folgezeit kam es allerdings zu Konflikten zwischen den Tamanien und der lemurischen Zentralgewalt bis hin zu ersten Separatismusbestrebungen, während die Forschung in Andromeda stagnierte: ... hatten sich in der Vergangenheit des Reiches ernste Zerwürfnisse ergeben, da die fünfzig Tamräte Lemurs mit ihrer Gesamtzahl von hundertfünfzig Stimmen niemals zu übertrumpfen gewesen waren. Diese Schwierigkeiten, die noch vor hundert Jahren Lemurzeit als vordringlicher innenpolitischer Faktor angesehen worden waren, hatten sich nun von selbst beseitigt. Halut griff unerbittlich an. (PR 264)

Bereits zwischen 50.253 vor Christus (6147 dT) und 50.250 vor Christus (6150 dT) war im Auftrag der Lemurer von Sonneningenieuren das Temur-Sonnenfünfeck gebaut worden. Neben seiner Funktion als Langstrecken-Knotenpunkt im geplanten sowie nach und nach entstehenden Netz der Milchstraßen-Sonnentransmitter war es auch als zukünftige »Entlastung« für die Hauptstrecke zwischen den galaktozentrischen Sonnensecksecken von Milchstraße und Andromeda gedacht gewesen.

Parallel zum Abschluss der Bauarbeiten beim Temur-Sonnenfünfeck begannen jene des Kharag-Sonnendodekaeders im Kugelsternhaufen Hol Annasuntha (»Insel der Geborgenheit«) als Teil des 38. Tamaniums. Nach 39 Jahren erfolgte die Fertigstellung am 6. September 50.211 vor Christus (31. Ty des Torlon Illhach 6189 dT).

Als einer der letzten Sonnentransmitter wurde 50.038 vor Christus (6362 dT) im 42. Kriegsjahr von den Sonneningenieuren am südlichen Rand von Andromeda das Nysoor-Sonnenfünfeck fertig gestellt, später von den Maahks Gercksvira genannt, »Tiefste aller Niederungen«. Hier begegnete Atlan im Mai 3460 der Zellaktivatorträgerin Ermigoa Merota (PR 683), genau wie Mirona Thetin Selarons Tochter.

In der Auseinandersetzung mit den Halutern galt das 50. Kriegsjahr als Wendepunkt: 50.030 vor Christus (6370 dT) begann die 8. halutische Großoffensive – 33 der 111 Tamanien galten als verloren, da ihre Hauptwelten vernichtet oder verwüstet waren. Die Haluter gewannen immer mehr die Oberhand, die frühere Analyse der Scimor-Lemurer bestätigte sich: Der Krieg ist nicht mehr zu gewinnen. Von den Tamräten wurde erstmals verstärkt eine endgültige Flucht nach Karahol (Andromeda) in Erwägung gezogen, obwohl auch von dort verstärkt kriegerische Auseinandersetzungen gemeldet werden – mit den Wasserstoffatmern.

In der Folge wurde unter anderem auch die Fertigstellung jener letzten im Bau befindlichen Sonnentransmitter forciert, die im Sinne einer »Entlastungsstrecke« für die Direktverbindung Milchstraße-Andromeda fungieren sollten – das Tergham-Dreieck (Archi-Tritrans-Sonnentransmitter, kurz Archi-Tritrans) in der Milchstraße sowie das Praehl- oder Gulver-Duo im Leerraum zwischen der Milchstraße und Andromeda (PR 666).

Weil aber am 4. September 50.025 vor Christus (28. Ty des Torlon Illhach 6375 dT) 22.000 lemurische Raumschiffe bei der Versetzung von Nysoor zum galaktozentrischen Sonnensechseck spurlos verschwunden waren, kam zu keiner weiteren Nutzung des Sonnenfünfecks mehr (PR 681 bis 683, ATLAN CENTAURI 11). Dass damals noch weitere Faktoren eine Rolle spielten, zeigen die Ereignisse im System des Nagigal-Trios ...

Rainer Castor