PERRY-RHODAN-Kommentar 2369


SONNENTRANSMITTER (II)


Um 50.500 vor Christus (das Datum entspricht dem Jahr 5900 dha-Tamar, lemurisch »seit der Reichsgründung«, abgekürzt dT) baute eine von Selaron Merota in die Vergangenheit versetzte Expedition im Auftrag von Agaia Thetin – der Mutter von Mirona Thetin, dem späteren Faktor I der Meister der Insel – mit Hilfe der Sonneningenieure den Sechsecktransmitter im Milchstraßenzentrum sowie das Gegenstück in der Karahol genannten Galaxis Andromeda (TB 288, ATLAN CENTAURI 11).

Dass die Erstellung dieser Sonnentransmitter-»Hauptstraße« das Ergebnis der Zeitschleife war, blieb – bis auf wenige Ausnahmen – den Tefrod-Lemurern in Andromeda unbekannt. Ebenso geriet das grundsätzliche Wissen um ihre Herkunft und ihren Bau nach Jahrtausenden in Vergessenheit: Die Transmitter waren den Lemurern (in Andromeda) stets ein Geheimnis gewesen. Niemand wusste, wer sie gebaut hatte und warum. Sie waren einfach gefunden und benutzt worden. Über diese Verbindung zwischen zwei Galaxien war es den Lemurern gelungen, die Reste ihres geschlagenen Volkes vor der Wut der Haluter in Sicherheit zu bringen. Einzelheiten dieses galaktischen Exodus waren nur in den streng geheimen Staatsarchiven zu finden, zu denen nicht einmal die Tamräte ohne weiteres Zutritt hatten ... (TB 288)

50.373 vor Christus (6027 dT) »entdeckte« der angebliche Lesal Atorem, bei dem sich in Wirklichkeit um den in die Vergangenheit versetzten Selaron Merota handelte, das galaktozentrische Sonnenseckseck (ATLAN CENTAURI 11). Im Jahr 50.350 vor Christus (6050 dT) kam es – nachdem die Erforschung des Sonnensechsecks abgeschlossen und das Gegenstück in Andromeda entdeckt worden war – zur ersten offiziellen Benutzung der Transmitterstraße durch Lesal Atorem an Bord der LEMUR (ATLAN CENTAURI 11). Die Steuerwelt des galaktozentrischen Sonnensechsecks mit dem Pyramidensechseck war Kahalo, von den Lemurern auch Tanta III genannt (PR 264), während die erste echte Kolonialwelt in Andromeda der achtzehn Lichtjahre vom Andromeda-Zentrum entfernte Planet Lemuria war; er wurde später von den MdI in die Zeitfalle Vario umgewandelt (PR 264, 278, 279).

Bis 50.300 vor Christus (6100 dT) fanden ausgedehnte Explorer-Expeditionen in Andromeda statt, die Lemurer trafen auf die Maahks, während es in der Apsuhol genannten Milchstraße zu einem Expansionsschub kam und viele weitere Tamanien entstanden. Nach dem Kontakt mit den Sonneningenieuren im Eyhoe-System, 3711 Lichtjahre vom Andromeda-Zentrum entfernt, wurde der Technologietransfer vor allem hinsichtlich der Stoßimpuls-Generatoren zur Erzeugung sogenannter Tele-Transportfelder auf der Basis der Halbraum-Technologie forciert. Atlan hatte sie seinerzeit angesichts ihrer variablen, »auf die Situation bezogene« Einsatzmöglichkeit Situationstransmitter getauft (PR 259).

Ihr Einsatz war – neben der weiteren Hilfe der Sonneningenieure – die Grundlage zum Bau der Sonnentransmitter. Viele entstanden als »Hauptverkehrsrouten« in der Folgezeit einerseits in der Milchstraße zwischen dem lemurischen Kernreich und den neuen, ab etwa dem 65. Tamanium zum Teil sehr weit entfernten Einzeltamanien und andererseits im Leerraum zwischen den beiden Sterneninseln über die bestehende galaktozentrische Sechseck-Verbindung hinaus. Die fortlaufende Nummerierung der Tamanien entsprach dem Datum ihrer Konstituierung; etwa um 50.300 vor Christus hatte der endgültige Vorstoß über das galaktische Zentrum hinaus in die Lemur gegenüberliegende Milchstraßenhälfte (spätere Eastside) mit der Gründung des 82. Tamaniums stattgefunden, der dann jene bis zum 111. Tamanium rasch folgten.

Dass es sehr viele Sonnentransmitter geben musste, war bereits seit dem Jahr 2400 bekannt gewesen: Unverkennbar schob sich der Leuchtpfeil mit der Spitze voran auf die heimatliche Milchstraße zu. (...) Jedes Leuchtzeichen schien ein Symbol für eine bestehende Transmitterstation zu sein. Es musste ihrer Tausende geben! (PR 205)

Aber erst die Angaben des »Lebenden Zentralarchivs« der Graunzer lieferten Atlan im Jahr 3460 auf dem Planeten Tockton im Nysoor- / Gercksvira-Sonnenfünfeck die genauen Daten von Hunderten Sonnentransmittern in der Milchstraße, Andromeda und im Leerraum. Die halbintelligenten, hundeähnlichen, jedoch bärenköpfigen Geschöpfe waren von den Lemurern zur Speicherung der Sonnentransmitterdaten verwendet worden, gaben dieses Wissen von Generation zu Generation weiter und verfügten über die Eigenschaft der »Absoluten Gedächtniskonservierung« (PR 682).

Rainer Castor