PERRY-RHODAN-Kommentar 2313


NEUE TECHNIK: DER KANTOR-SEXTANT (II)


Kantorsche Ultra-Messwerke ersetzen nicht nur die Ultra-Giraffen, sondern erweitern das Mess-Spektrum deutlich in den UHF- und SHF-Bereich hinein. Andererseits fließen auch die mit dem camelotschen Hyperraum-Resonator verbundenen Möglichkeiten einschließlich der gleichzeitigen Kalup- und Hef-Bestimmung unter Berücksichtigung des Meganon-Faktors ein.

Grundlage hierzu ist unter anderem das Eclisse in den Detektoren. Die von diesem emittierte natürliche Hyperstrahlung erreicht zwei Maxima, von denen im Jahr 2436 jedoch nur das »niederfrequente« bei etwa 5,3 mal E+13 Kalup erkannt und damals beim Kontrafeldstrahler verwendet wurde. Das zweite Maximum liegt bei 3,8 mal 1015 Kalup – wobei sich allerdings die erhöhte Strahlungsintensität über den Bereich von rund 0,97 mal E+15 bis 5,47 mal E+15 Kalup erstreckt, also sogar noch über den mit dem UHF-Bereich verbundenen Maximalwert von 4,3285 mal 1015 Kalup in den SHF-Bereich reicht. Einerseits gibt es also Hyperbarie-Fluktuationen sowie solche, die mit einem kleinen Anteil von Psi-Materie zusammenhängen.

Kombiniert wird das mit den besonderen Eigenschaften des CV-Embiniums, das einen hohen Prozentsatz permanent fluktuierender Hyperbarie-Anteile aufweist und somit fast einem Hyperkristall gleicht. Im Gegensatz zu einem solchen emittiert es jedoch keine Hyperstrahlung, sondern absorbiert diese – in erster Linie im unteren UHF-Bereich – zunächst und leitet sie bei Sättigung nebenwirkungsfrei in den Hyperraum ab. Intensive Untersuchungen – vor allem mit Blick auf die bei den seinerzeitigen arkonidischen KrIso-Netzen vorgenommenen Modifikation durch Hyperkristalleinschlüsse – zeigten inzwischen, dass CV-Embinium ähnlich wie PEW-Metall eine Art »Howalgonium-Sextagonium-Zwitter« ist und beim Kontakt mit Eclisse neue Eigenschaften zeigt.

Es ist diesem besonderen Zusammenspiel zu verdanken, dass die Orterbandbreite des Kantor-Sextanten im Vergleich zur Ultra-Giraffe deutlich verbessert werden konnte. Dass noch längst nicht das Optimum erreicht ist, wird deutlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass schon die Trägerwelle des Cantaro-Kontrollfunknetzes seinerzeit bei deutlich höheren 1,313 mal E+17 Kalup oder 1,82 mal E+15 Hef lag (PR-Roman 1464).

Die Bandbreite eines Ortungsgerätes ist jedoch nur ein Aspekt. Zu beachten ist weiterhin, dass Empfindlichkeit und Auflösungsvermögen neben der eingehenden Strahlintensität selbstverständlich von der Distanz zur jeweiligen Strahlquelle abhängen: Je weiter entfernt und je schwächer diese ist, desto unklarer ist auch das Ortungsergebnis – bis schließlich die Messwerk-Empfindlichkeit nicht mehr für einen Nachweis ausreicht. Hinzu kommt, dass sich durch eine rein passive Ortung zwar die Richtung und gegebenenfalls die Eigenbewegung einer Strahlquelle ermitteln lassen, normalerweise aber nicht die Entfernung – sofern nicht die exakte Stärke der Quelle bekannt ist und sich die Distanz indirekt berechnen lässt.

Um dieses »Manko« auszugleichen, ist das von der AUBERG mitgebrachte Ultra-Messwerk der VERACRUZ bereits eins der »zweiten Generation«. Es berücksichtigt die bei der Suche nach dem Dualen Kapitän gemachten Erfahrungen: Es gibt nun insgesamt vier als Eckpunkte eines Tetraeders angeordnete Detektoren, mit deren Hilfe die Messwerk-Positronik aus den geringfügig voneinander abweichenden Einfallswinkeln der Strahlung die jeweilige »Entfernungspeilung« berechnet.

Aber auch diesem Verfahren sind selbstverständlich Grenzen gesetzt: Je schwächer das Eingangssignal, desto ungenauer ist die Positionsbestimmung – sofern das Signal überhaupt geortet werden kann. Umgekehrt gilt das mit wachsender Distanz selbst bei einem starkem Eingangssignal, weil im Standarduniversum gemessene Hyperstrahlung als sich »kugelförmig ausbreitend und in der Intensität mit dem Quadrat der zurückgelegten Entfernung abnehmend« erscheint.

Beträgt beispielsweise die »scheinbare Größe« eines Objekts von zwanzig Metern Ausdehnung in einer Distanz von einer Milliarde Kilometern winzige 0,00000000115 Grad, darf ein Objekt in einem Lichtjahr Entfernung – um diesen Wert zu erreichen – nicht kleiner als rund 200 Kilometer sein. Bei 100 Lichtjahren sind es etwa 20.000 Kilometer, bei 1000 Lichtjahren rund 200.000 Kilometer und so fort. Bleibt die Ausgangssignalstärke jeweils gleich, muss überdies die abnehmende Intensität berücksichtigt werden – ein Signal gleicher Intensität wird aus 2000 Lichtjahren Distanz vier Millionen Mal schwächer empfangen als eins aus einem Lichtjahr Entfernung ...

Rainer Castor