Im galaktischen Zentrum der Milchstraße waren die Bedingungen für die Raumfahrt zwar seit jeher massiv erschwert, die neuen hyperphysikalischen Bedingungen haben dem aber gewissermaßen noch eins draufgesetzt. Unabhängig von der allgemeinen Hyperimpedanz-Erhöhung wird überdies davon ausgegangen, dass die nach dem Ende der Hyperkokons materialisierten Sternhaufen das allgemeine Chaos eher angeheizt haben.
Mit nur 24 Lichtjahren Durchmesser ist die Charon-Wolke im Gegensatz zu den weiteren vier ehemaligen Hyperkokongebieten des Zentrumsbereichs recht klein. Die Twahyl-Faust birgt etwa 6400 Lichtjahre oberhalb der Hauptebene in einem Durchmesser von 260 Lichtjahren rund 185.000 Sonnenmassen. Der Peldron-Nebel erreicht eine Ausdehnung von 430 Lichtjahren; die rund 1,1 Millionen Sonnenmassen sind etwa 900 Lichtjahre unterhalb der Hauptebene zu finden. Mit einer Ausdehnung von 880 Lichtjahren und rund 2,3 Millionen Sonnenmassen befindet sich der Alvain-Haufen etwa 11.650 Lichtjahre unterhalb der Hauptebene. Das Aikar-Riff mit einer Ausdehnung von 1260 Lichtjahren umfasst rund 6,6 Millionen Sonnenmassen etwa 8800 Lichtjahre oberhalb der Hauptebene.
In der eigentlichen Kernregion befindet sich das supermassive Schwarze Loch des Dengejaa Uveso. Es wird von Gas und Staub, von Sternhaufen, Supernova-Überresten sowie riesigen Gas- und Molekülwolken umkreist. Die Distanzen zwischen den Sternen betragen im Zentrumsbereich häufig nur Lichtmonate oder gar nur Lichtwochen: Im rund 1000 Lichtjahre durchmessenden Kernballungsgebiet befinden sich rund eine Milliarde Sonnenmassen; die Massendichte nimmt hierbei zum Zentrum hin steil zu – von etwa einer Sonnenmasse pro Kubiklichtjahr in einer Distanz von etwa 300 Lichtjahren bis zu rund 12.000 Sonnenmassen pro Kubiklichtjahr in einer Distanz von etwa drei Lichtjahren. Mit rund 20 Milliarden Sonnenmassen umgibt ein ellipsoider, rund 16.000 Lichtjahre durchmessender »Bauch« dieses Zentrum, aus dem die Spiralarme der Milchstraßenhauptebene entspringen.
Im Sektor der Charon-Wolke, 988 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt, allerdings auch etwa 800 Lichtjahre unterhalb der galaktischen Hauptebene gelegen, beträgt die durchschnittliche Distanz zwischen den Sonnen eineinhalb bis zwei Lichtjahre.
Schon aus der Zeit vor dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ war bekannt, dass der Hyperimpedanz-Wert bis zu einem gewissen Grad mit der Sternendichte korreliert, in die diverse Faktoren einfließen: erhöhte Gesamthyperstrahlung der Sonnen, Gesamtgravitation der jeweiligen Sternenballung und dergleichen mehr. In sternenreichen Sektoren wie dem galaktischen Zentrum war der Wert folglich von jeher erhöht. Dieser Effekt wurde durch die Hyperimpedanz-Erhöhung allerdings weiter verstärkt, vor allem erkennbar durch die extrem starken Hyperstürme im Zentrumsbereich und der angrenzenden Umgebung.
Während vor dem Hyperimpedanz-Schock rund 27 Meg als Durchschnittswert galten, sind nun solche von fast permanent um 150 Meg normal – es werden jedoch auch Spitzenwerte von 200 oder gar 250 und mehr erreicht, stets verbunden mit dem Auftreten von zum Teil riesigen Tryortan-Schlünden. Neben der Störung bis hin zum Ausfall von hyperphysikalischen Aggregaten gleichen die »Nebenwirkungen« mitunter starken EMP und legen auch konventionelle Technik und Geräte lahm oder zerstören sie sogar.
Zu den normalphysikalischen Auswirkungen – erhöhte Strahlung des ganzen Spektrums, extreme Magnetfelder, flammende Gasnebel, starke Partikelströme, Plasmajets und dergleichen mehr – kommen die hyperphysikalischen hinzu: Aufgrund von Überlagerungs- und Zerreinflüssen sind Ortung, Tastung und Hyperfunk extrem eingeschränkt und eben mal auf geringer Distanz von mitunter nur wenigen Lichtmonaten nutzbar, durchaus massive Störeinflüsse auf sämtliche Aggregate an der Tagesordnung und Überlichtflüge nur über kurze Entfernungen und mit geringen Überlichtfaktoren möglich.
Als Faustformel gilt hierbei: Bis in eine Distanz von etwa 1000 Lichtjahren vom Dengejaa Uveso sind Linearetappen meist auf rund ein Lichtjahr Länge mit Überlichtfaktoren von maximal 25.000 beschränkt, bei einer Geschwindigkeit von 2,9 Lichtjahren pro Stunde also Etappen von etwa 21 Minuten. Im Bereich zwischen 1000 und 2000 Lichtjahren Distanz erhöhen sich diese Werte auf rund fünf bis zehn Lichtjahre Etappenlänge mit Überlichtfaktoren von bis zu 50.000 gleich 5,7 Lichtjahre pro Stunde. Selbst in Distanzen bis rund 5000 Lichtjahre sind meist nur Überlichtfaktoren von 100.000 mit Etappen von etwa 25 Lichtjahren möglich.
Rainer Castor