PERRY-RHODAN-Kommentar 2293


LUNA


Der Mond umkreist die Erde in einem mittleren Abstand von 384.000 Kilometern; der Durchmesser beträgt 3476 Kilometer, die Schwerkraft entspricht mit 0,17 Gravos einem Sechstel der Erdgravitation und die Eigenrotation der Umlaufzeit von 27,3 Erdtagen.

Schon in den Jahren 2045 bis 2325 wurde Luna nach dem Vorbild von Arkon III zur Rüstungsschmiede des Solaren Imperiums ausgebaut. Die Oberfläche war mit gigantischen Industriekomplexen bedeckt, sublunar reichten die Anlagen bis in viele Kilometer Tiefe. Dort wurden durch robotgesteuerte Werften Raumschiffe aller Art produziert.

Das zunächst hyperinpotronische Rechengehirn NATHAN wurde in den Jahren von 2130 an geschaffen und übertraf bereits in seiner Anfangszeit den Robotregenten von Arkon III. NATHANS Aufgaben lagen im Bereich der Koordination der Raumschiffsproduktion und des Raumverkehrs, der Verwaltung und der Wetterkontrolle. Bis zum Jahr 2481 war NATHAN zu einem riesigen Komplex angewachsen und bedeckte eine rechteckige Fläche von sieben mal sechs Kilometern; die oberste Etage lag 1400 Meter unter der Oberfläche, in einer Tiefe, die aus Sicherheitsgründen als notwendig erachtet worden war (ATLAN-Roman 60, Risszeichnung im PR-Roman 567).

Außerhalb der gewaltigen hyperbiopositronischen Anlage spielte sich in weitverzweigten Korridoren in sublunaren Hotels, Vergnügungszentren, den Niederlassungen galaktischer Firmen und Großbanken das eigentliche Leben auf dem Mond ab. Allein Zehntausende von Wissenschaftlern, Technikern und Soldaten, die hier stationiert waren und mehr oder weniger mit NATHAN zu tun hatten, beanspruchten zehnmal so viel Raum wie das Rechengehirn selbst. Die Sicherheits- und Versorgungsanlagen nahmen doppelt so viel Platz wie NATHAN ein. Aber selbst alle diese Anlagen und die von Menschen bevölkerten Privatbezirke waren winzig im Vergleich zu den sublunaren Depots, Waffenarsenalen und Raumschiffhangars. (ATLAN 60)

Die diversen Ausbauten und dezentralen Ergänzungen, die Umrüstung auf syntronische Arbeitsweise, gefolgt von der Umstellung auf Posyn-Hybridarchitektur im Zuge der KorraVir-Gefahr inklusive des Aufbaus des schützenden K-Damms, sowie schließlich die abermalige Umstellung auf biopositronische Technik in Vorbereitung auf die Erhöhung der Hyperimpedanz haben den Großrechner mannigfach verändert – mit dem ursprünglichen NATHAN hat der von 1333 NGZ nicht mehr viel zu tun. Zehntausende mit der eigentlichen Kernanlage vernetzte und dezentral über den gesamten Mond verteilte Haupt- und Nebenrechner unterschiedlichster Größe machen erst in ihrer Gesamtheit NATHAN aus.

Die Hauptstadt Luna-City hat eine Bevölkerung von rund 25 Millionen, während die Gesamtbevölkerung des Mondes fast zwei Milliarden beträgt. Luna-City füllt nahezu vollständig das Innere des etwa 90 Kilometer durchmessenden Strahlenkraters Copernicus am Rand des Oceanus Procellarum. Die bis 5,6 Kilometer hohen Berge des Ringwalls sind weitgehend ausgehöhlt und ebenfalls ausgebaut. Vor dem Hyperimpedanz-Schock wurde der Krater von einer abdichtenden und mit Luft gefluteten Prallfeldglocke überwölbt; zeitweise abgeschaltet, existiert sie inzwischen wieder – aus Sicherheitsgründen wurden jedoch sämtliche Gebäude druckfest gestaltet und zusätzlich abgesichert.

Am Mondsüdpol befindet sich am ehemaligen Landeplatz der AETRON Thora da Zoltrals Mausoleum mit dem konservierten Leichnam der Arkonidin; der Standort des Thora-Memorials wurde 2043 mit Bedacht an die erste Begegnungsstätte zwischen Terranern und Arkoniden gelegt.
Mit »Luna-Werften« wird die Gesamtheit aller Raumschiffe produzierenden Anlagen auf dem Mond umschrieben. Teilwerke dieses riesigen Industriekomplexes sind beispielsweise die Anlagen der Theophilus-Werft am Nordwestrand des Mare Nectaris. Von dem ehemaligen Krater Theophilus ist nichts mehr zu erkennen; ursprünglich rund 100 Kilometer durchmessend, wurde der gesamte Innenbereich ausgebaut und in die Hauptwerft der ENTDECKER-Einheiten umgewandelt, während hier zu Zeiten des Solaren Imperiums Ultraschlachtschiffe der Galaxisklasse produziert wurden.

Luna Town IV wird hauptsächlich von Technikern bewohnt, die in den umliegenden Werften und Anlagen der Thora-Werft arbeiten. Die halb tief ins Mondgestein hinein gebaute, halb unter einer riesigen Kuppel liegende Siedlung bedeckt eine Fläche von fast hundert Quadratkilometern. Neben ihr sind die Abrahams-Werft und der Zwiebus-Krater Thema des Romans.

Rainer Castor