PERRY-RHODAN-Kommentar 2292


UHF-TECHNOLOGIE (II)


Bislang ist die Erforschung des UHF-Bereichs des hyperenergetischen Spektrums mit einem hilflosen »Stochern im Nebel« zu vergleichen. Fest steht, dass ein Ausschnitt von einigen hundert Megakalup Bandbreite bei etwa einem Petakalup den natürlichen Parakräften zugeordnet werden muss.

Versuche, die natürlichen Gaben auf paramechanische Weise zu simulieren, scheiterten allerdings fast durchweg vor allem daran, dass die künstliche Erzeugung und Kontrolle energiereicher ultrahochfrequenter Hyperstrahlung zuwenig beherrscht wurde und wird. Eine »technische« Nutzung erfordert also einen anderen Ansatz, der in den »psimateriell angereicherten Ultrakristallen« – vom Alpha-, Beta- bis zum n-Exagonium der Arcoana – sowie den diversen Erscheinungsformen von Psi-Materie selbst liegen könnte.

Als Quintadimtrafer war Ribald Corello beispielsweise in der Lage, Hyperenergie zu Psi-Materie zu verstofflichen – ein für ihn derart anstrengender Prozess, dass er nur in zweijährigen Abständen dazu fähig war und dennoch auf eine maximale Masse von zehn Gramm beschränkt blieb. Wurde diese winzige Menge jedoch »zur Explosion« gebracht, stand die Energiefreisetzung der einer Nova kaum nach.

Von Mutanten erzeugte Psi-Materie begegnete uns bei der Second-Genesis-Krise, und sie spielt im Zusammenhang mit den Omir-Gos der Zhy-Famii als ein »aus dem Zhy Bewussten Seins materialisierter Kristall« eine Rolle. Im Baolin-Deltaraum wurde Psi-Materie angetroffen, von den Läandern alias Prä-Zwottern in der Provcon-Faust sind psimaterielle Schöpfungen in Gestalt der »paraplasmatischen« Psychode bekannt, und die als »versteinerte« Obelisken umschriebene schattenlose Säulen-Endform von Cynos und Josminen wird als »materieller Schatten einer psimateriellen Form« angesehen.

Die INSHARAM-Wandungen schließlich bestanden aus dieser »Substanz«, einer Art Materieprojektion im Sinne »festkristallisierter Psi-Materie«. Permanent diffundierte ultrahochfrequente Hyperenergie der ganzen UHF-Bandbreite ins Innere, kondensierte und schuf ein gewaltiges Reservoir. Die mit paranormalen Kräften »kondensierte« Psi-Materie deckt also zweifellos nur einen kleinen Ausschnitt ab, der durch andere natürliche oder technische Möglichkeiten vielfach erweitert wird.

Ein anderer Ansatz könnte in Richtung der ursprünglich aus einem Designlabor der Porleyter stammenden »Substanz 101« zielen, die beim Osmose-Prozess der Bionischen wie auch Weißen Kreuzer eine zentrale Rolle spielt und mit der »paramechanisch-bionisch« Energie aus dem natürlichen Netz kosmischer Kraftlinien gewonnen wird. Möglicherweise lässt sich dieses Verfahren dazu benutzen, auf paramechanischem Weg künstliche Psi-Materie zu erzeugen – welche dann wiederum anstelle der bisherigen Hyperkristalle zur gezielten Freisetzung ganz spezifischer Mengen von UHF-Strahlung dienen könnte.

Noch überwiegt das »möglicherweise«, »vielleicht« und »könnte«, weil beispielsweise niemand genau weiß, wie sich – vorausgesetzt die Psi-Materie liegt überhaupt vor – gezielt ganz bestimmte Quantitäten mit entsprechender Qualität zur Erzielung der Effekte freisetzen lassen, von der Erzeugung, Lagerung und sonstigen Handhabung ganz zu schweigen.

Mit dem schon auf Camelot entwickelten Hyperraum-Resonator und der aus der Aura-Zange hervorgegangenen Ultra-Giraffe stehen inzwischen wenigstens Instrumente mit verfeinerten Nachweismöglichkeiten zur Verfügung, bei denen allerdings die korrekte Interpretation der Messergebnisse angesichts der erhöhten Hyperimpedanz noch ganz am Anfang steht. Mehr noch als früher ergibt die gleichzeitige Kalup- und Hef-Bestimmung Werte, die nicht in direkter Korrelation zueinander stehen und die Berücksichtigung des Meganon-Faktors als weiterer Komponente erforderlich machen.

Verstärkt ins Blickfeld gerückt ist auch das Phänomen der »Hyperdim-Rotation«, auf das die arcoanische Wissenschaftlerin Colounshaba bei den Experimenten mit den Spindeln und Segmenten der Sampler-Planeten hinwies – die gezielte »Drehung im Hyperraum«, um sie durch Entmaterialisierung und Wiederverstofflichung im selben Transmitter zusammenzufügen (PR 1684, 1685).

Versuche mit normaler Materie ergaben trotz Drehung weder bei den Molekularstrukturen noch bei den Strangeness-Werten eine Veränderung. Und auch die Experimente, auf diese Weise Hyperkristalle zu stabilisieren oder gar synthetisch herzustellen, blieben bislang erfolglos. In einigen Fällen wurden aber Effekte beobachtet, die der von Corellos Quintadimtrafer-Fähigkeit ähneln, da kurzfristig winzige Mengen Hyperenergie materialisierten ...

Rainer Castor