Als Payne Hamiller die von Kalup und Waringer formulierte Theorie der parallelen Universen fortführte, stieß er beim von ihm entwickelten »Relationenmodell der Kontinua« auf eine zunächst unerklärliche Variable. Sie wurde für die Beschreibung von höherdimensionalen Objekten, Zuständen und Vorgängen benötigt, weil diese ohne die Variable unvollständig blieb, sich allerdings aus der »Hamillerschen Algebra« von selbst ergab. Dem Phänomen, das die Variable beschrieb, gab Hamiller den Namen »Fremdartigkeit« – Strangeness.
Schwierigkeiten bereitete ihm hierbei das Verhalten der Variablen, weil sie sowohl die Zahl als auch die Aussagekraft der Lösungen in unvorhersehbarer Weise beeinflusste. Hamiller bezeichnete dieses Verhalten als symodal, weil die Variable »mit zur Verhaltensweise des Lösungsausgangs« beitrug. Ausgehend von einer Gruppe von sechzehn nichtlinearen Differentialgleichungen, erbrachten diese für jeden Lösungsfall mindestens 32, in erster Näherung 2048 voneinander unabhängige Lösungen, unter Umständen jedoch auch 4096 oder 8192. Mit dieser Lösungsvielfalt, die zwar nur selten eintrat, aber durchaus eintreten konnte, wusste Hamiller zu seinem Bedauern nicht viel anzufangen und hielt es für eine Schwäche seines Relationenmodells, zumal sich zum Beispiel von 2048 erzielbaren Lösungen nur maximal 128 als »brauchbar« erwiesen und zu vierdimensionalen Aussagen des Standarduniversums umgedeutet werden konnten.
In Hamillers Berechnungen nahm die symodale Variable einen zwischen 0 und 1 liegenden Wert an, wobei dem Standarduniversum der Wert 0 zugeordnet war, während die Paralleluniversen in ihrer »Fremdheit« umso weiter »entfernt« waren, je mehr sie sich dem Extremwert 1 annäherten. In das übergeordnete Kontinuum des Multiversums waren demnach unzählige Paralleluniversen mit jeweils eigenem konstanten Strangeness-Wert eingebettet, die somit durch individuelle Zuordnung unterscheid- und (in der Theorie) ansteuerbar waren.
Erst sehr viel später wurde erkannt, dass die von Hamiller bedauerte Schwäche des Modells weniger in der Algebra an sich zu suchen ist als vielmehr in der von den Arkoniden übernommenen allgemeinen hyperphysikalischen Praxis, n-dimensionale Aspekte auf rein fünfdimensionale Parameter »zu reduzieren«, welche dann wiederum als Äquivalente beispielsweise der konventionellen Fundamentalkräfte angesehen werden.
Dass Hamillers »Relationenmodell der Kontinua« unvollständig ist, zeigte überdies die Beobachtung der negativen Strangeness: Inzwischen zwar mit der »anderen Möbiusseite« des Standarduniversums in Verbindung gebracht, liegt ein negativer Wert der symodalen Variablen »eigentlich« nicht innerhalb des Definitionsbereichs.
Während Payne Hamiller viel zu früh starb und deshalb selbst seine vielversprechenden Theorien Stückwerk blieben, gab es in anderer Hinsicht Erweiterungen, die der Beobachtung neuer Phänomene folgten, die meist ebenfalls mit anderen Universen oder ihren Teilbereichen zu tun hatten. Sofern es sich um eng »begrenzte Ausschnitte« und nicht um ganze Paralleluniversen handelte, spricht die von Sato Ambush entwickelte »Pararealistik« von parallelen Wirklichkeiten, Pararealitäten oder pararealen Wirklichkeiten.
Leider ist eine erweiterte oder neue Definition der Strangeness nicht in Sicht, so dass die mit der Pararealistik verbundenen Aspekte ihre Rätsel und Geheimnisse behalten. Wir wissen nur, dass »Strangeness-Effekte« im Allgemeinen mit ultrahochfrequenter Hyperstrahlung verbunden sind, die auf die Bewusstseine desorientierend oder lähmend wirkt sowie konventionelle wie hyperphysikalische Technik stört oder ausfallen lässt. Im Extrem kann es zum Strangeness-Schock kommen.
Ähnlich der symodalen Variablen hat der Realitätsgradient pararealer Wirklichkeiten die Neigung, sich unter gewissen Umständen sprunghaft zu verändern oder sogar Barrieren »hyperphysikalisch zu durchtunneln«, die unter normalen Umständen nicht überwunden werden können – bis hin zum Übergang zu vollständigen Paralleluniversen einschließlich zu dem der höheren Mächtigkeit aller möglichen Universen des Multiversums.
Mit dem UHF- und dem noch höher frequenten SHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums wiederum ist eine ganze Reihe von bislang wenig oder gar nicht erforschten Dingen verbunden: Sie stellen einerseits »Übergänge« zur Dakkar-, Sexta- und Septadimphysik dar und haben andererseits mit den Biophoren der On- und Noon-Quanten sowie den Psionischen Informationsquanten (Psiqs) der Kosmonukleotide des Moralischen Kodes zu tun.
Rainer Castor