PERRY-RHODAN-Kommentar 2187


QUERVERWEISE (VI)


Um 2,5 Millionen Jahre vor Christus entstand in Hathorjan die Zivilisation der Hathor. In seiner willkürlichen Bewegung war der Frostrubin um 2,2 Millionen Jahre vor Christus für die kataklysmische Explosion verantwortlich, die sich in Hathorjan ereignete und von terranischen Astronomen später als Supernova S Andromedae fehlinterpretiert wurde.

Die Kosmokraten mobilisierten – unter anderem über Torr Samaho und dessen Kosmischer Fabrik MATERIA – die Porleyter, denen es gelang, den Kurs des Frostrubins vorauszuberechnen. Von einer Plattform aus beobachten Clynvanth-Oso-Megh und Lafsater-Koro-Soth aus dreitausend Lichtjahren Entfernung, wie die Psi-Blase verankert wurde.

Die zur Bändigung des Frostrubins notwendige Rotationsenergie entnahmen die Porleyter einer kollabierenden Kleingalaxis, die kurz vor der Umwandlung in ein gigantisches Schwarzes Loch stand. Durch den vorangehenden Umwandlungsprozess wies ein Teil der den Frostrubin umgebenden Materie eine zweifache Degeneration auf. Aufgrund der Wärmeaufnahme des Frostrubins war sie zudem erstarrt. Durch den »Anker der Porleyter« war damit die von Seth-Apophis’ Bewusstseinsdepot ausgehende Gefahr gebannt. Eine »Nebenwirkung« war allerdings, dass sich der Bereich des Kosmonukleotids DORIFER unsymmetrisch verlagerte und mit seinen Ausläufern nun bis zur Mächtigkeitsballung von ES reichte ...

Der Hathor Terak Terakdschan übernahm von den Porleytern den uralten Grundgedanken des Wächterordens, trat ihr Erbe an und gründete im Auftrag der Kosmokraten einen neuen Orden der Ritter der Tiefe, der auf dem Planeten Khrat in der Galaxis Norgan-Tur entstand. Bei seinem Tod ging der Geist des Ritters der Tiefe in die materielle Substanz des Doms Kesdschan ein und verlieh ihm damit eine neue, höhere Qualität und Bedeutung. Seither empfing jeder Anwärter auf die Mitgliedschaft des Ordens während der Ritterweihe im Dom das psionische Vermächtnis Terak Terakdschans.

Nachdem es den Frostrubin verankert und damit seine letzte große Tat vollbracht hatte, stand das Volk der Porleyter vor dem Niedergang. Seine Zahl nahm ab. Reif für einen evolutionären Sprung, verharrten die Porleyter jedoch in ihrer Daseinsdimension. Die Kosmokraten wiesen ihnen ein Versteck in der Milchstraße zu: die Fünf-Planeten-Anlage von Neu-Moragan-Pordh im Zentrum des Kugelsternhaufens M 3.

Siebzigtausend Aktionskörper lagen in subplanetarischen Stationen auf verschiedenen Welten bereit für die Bewusstseinsinhalte der Porleyter. Sie hatten geeignete Objekte ausgewählt und sich in der festen Überzeugung integriert, nach Belieben in die Aktionskörper wechseln zu können – in der Hoffnung, so in Ruhe den Weg für einen evolutionären Sprung zu finden. Unmittelbar nach der Übertragung mussten sie jedoch erkennen, dass sie in ihren neuen Behältnissen gefangen waren.

Der Kosmokrat Tiryk setzte den Sorgoren Carfesch in der Stadt Ambur-Karbush auf Ambur ab, dem Sitz der Superintelligenz ES. Mit Hilfe eines Memorings justierte Carfesch die beiden Zellaktivatoren, die die Kosmokraten ES anvertraut hatten, auf die Individualdaten zweier Personen aus der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz, die dieser bei der Stabilisierung ihres Machtbereichs helfen sollten. Der Sorgore erklärte der skeptischen Superintelligenz, dass Individuen mit solchen Fähigkeiten im Wächterorden der Ritter der Tiefe vereinigt waren. Anschließend nahm ES den Boten der Kosmokraten in sich auf.

Etwa um 1,17 Millionen Jahre vor Christus entstand der Kern der Superintelligenz VAIA, die Heilige Mutter des »Vier-Galaxien-Reichs«. VAIA wuchs in den folgenden Jahrzehntausenden vergleichsweise rapide, weil beim körperlichen Tod nicht nur Mitglieder der Qevayaan, sondern auch solche aller anderen Völker ins Bewusstsein der Superintelligenz eingingen. Aus dem Rest von 20 Prozent, die die Vergeistigung nicht mitmachten, gingen später einerseits das Lichtvolk und die Vaianischen Ingenieure hervor und andererseits die Tonkihn, welche diese Herkunft jedoch völlig vergaßen.

Weil die Versetzung des Sporenschiffes PAN-THAU-RA in den Hyperraum nicht ganz gelang und die Sporengefahr schließlich für die Kosmokraten »ganz konkret« wurde, sahen sie sich etwa 200.000 Jahre vor Christus »gezwungen«, die Materiequelle GOURDEL zu drehen und auf das Sporenschiff auszurichten – fortan befand sich die PAN-THAU-RA nicht mehr im »toten Winkel«, sondern im »Abstrahlbereich« aller neun Auslässe. Als Sekundäreffekt entstand der weiße Jetstrahl mit »Richtung auf die Milchstraße« und später, beim weiterem »Aufdrehen«, unter anderem dann die Weltraumbeben in der Milchstraße.

Fortan lag also der Mahlstrom im »toten Winkel«, doch auf der Gesamtdistanz Milchstraße-Mahlstrom war gewissermaßen eine »Bahn markiert«, auf die zum Beispiel der »fehlerhafte« Sonnenfünfeck-Transmitter in Andromeda durch Versetzung der lemurischen Flotte in den Mahlstrom reagierte. Ähnliches gilt für das Molkex, das vom »energetischen Sog« des Mahlstroms angezogen wurde, zum galaktischen Zentrum flog, vom galaktozentrischen Sonnensechseck-Transmitter abgestrahlt wurde und schließlich bei den Ploohns landete – in dem rund viertausend Lichtjahre durchmessenden Raumsektor des »Kontraschlunds«, in dem all das rematerialisierte, was vom Schlundtransmitter eingesogen und abgestrahlt wurde. Es war schließlich auch diese »markierte Bahn«, die dann von ES bei der Versetzung von Erde und Mond in den Mahlstrom gezielt ausgenutzt wurde ...

Etwa zur gleichen Zeit wurde der Superintelligenz VAIA von einem Helioten das Angebot hinsichtlich der Schaffung eines Thoregons gemacht. 100.000 Jahre später wurden die im Auftrag der Ritter der Tiefe arbeitenden Baolin-Nda ebenfalls kontaktiert und später in die Arbeit für Thoregon eingebunden. Rund 77.000 Jahre vor Christus schließlich wurden der Kosmokratenroboter Cairol und seine Flotte von den Baolin-Nda vernichtet.

Rainer Castor