PERRY-RHODAN-Kommentar 2143


TRANSMITTER (III)


Alle konventionellen Erscheinungsformen haben ihre hyperphysikalischen Äquivalente. Hyperbarie ist beispielsweise das, was »bei uns« als Masse plus Gravitation in Erscheinung tritt. Allgemeiner kann gesagt werden, dass alles Raumzeitlich-Materielle mit den Teilkomponenten Masse und Energie seine übergeordnete (Hyper-)Entsprechung hat.

Oder umgekehrt formuliert: übergeordnete Strukturen formen das, was für unsere groben Sinne als konventionelle Objekte in Erscheinung tritt. Da es sich nicht länger um die »vier-plus-x«-dimensionalen Ursprünge dreht, sondern um die vierdimensional-»erstarrten« Äquivalente, haben diese ihre hyperorientierten Eigenschaften (weitgehend) aufgegeben oder sind für uns nicht als solche erkennbar. Hierbei ist zunächst nicht von Interesse, ob es sich bei dem »Objekt« um ein einzelnes Atom, ein Lebewesen oder ein ganzes Universum handelt, denn es dreht sich um die Darstellung des Prinzips.

Grundlage ist ein holistisches (ganzheitliches) Erscheinungsbild des Multiversums, sprich: In jedem noch so kleinen Teilbereich ist das Ganze enthalten, dieses Ganze ist allerdings mehr als nur die reine Summe seiner Teile. Ähnlich einem Hologramm wird die in den »Teilen« vorhandene Informationsdichte des Ganzen zwar »unschärfer«, ist aber dennoch vollständig. Und genau wie bei einem Hologramm lässt sich aus jedem Splitter das Ganze rekonstruieren, während ein zerschnippeltes Foto nur ein Puzzle ergibt.

Mit anderen Worten: Im Sinne einer Superposition ist jedes »Objekt« unabhängig von seiner Größe oder Feinstruktur Teil einer Überlagerung von potenziell unendlich vielen Zuständen, deren Einzelkomponenten eine Ausdehnung haben, die aufgrund der natürlichen Interferenzauslöschung (zunächst) nicht in Erscheinung treten (PR-Kommentar 2140).

Analoges kennen wir von der Fourier-Überlagerung, nach der jede Welle als Summe von Sinuswellen dargestellt werden kann, wobei diese Summe des Fourierspektrums eindeutig ist. Es gibt stets nur eine Möglichkeit, eine bestimmte Welle in die »Sinuswellensprache« zu übersetzen. Eine Pixelzerlegung oder die »Punkt für Punkt, Zeile für Zeile«-Betrachtung liefert separate Teile, beim holistischen Prinzip haben wir dagegen die komplexe »objektinterne« Vernetzung; im Extrem eine nichtlokale Kopplung von »allem mit allem«!

Was passiert, wenn in dieses natürliche Interferenzmuster eingegriffen wird?

Wird von Objekt A, das sich am Koordinatenpunkt a befindet, auch an Punkt b die Auslöschung aufgehoben, muss A in doppelter Ausfertigung vorliegen, weil ja das identische Muster zugrunde liegt! Folgt nun in einem zweiten Schritt die Interferenzauslöschung an Punkt a, ist Objekt A von a nach b »gesprungen«.

Kernstück eines entsprechenden »Mechanismus« ist im Allgemeinen der »hyperstrukturelle Assimilationsfeld-Konverter« – meist nur Strukturfeld-Konverter genannt. Das von ihm erzeugte Hyperfeld ist seiner Struktur nach ein geometrisch in sich geschlossenes (im Gegensatz zu unvollständig geschlossenen, die zum Beispiel im Rahmen der Andruckabsorption eingesetzt werden und zur so genannten Semi-Transition oder Semi-Manifestation führen).

Mit der »Totalabschirmung konventioneller Einflüsse« wird die »Hyper-Assimilation« im Sinne einer Angleichung an die »vorhandenen, jedoch nicht direkt nachweisbaren Hyperströmungen« der kosmischen Superposition eingeleitet (Assimilation gleich Angleichung, Verschmelzung). Verbunden damit ist die »hypertranstaktile Zielanpeilung« und eine automatische »Ziel-Impulsanpassung« (wichtig bei Transmittern: Ein Sprung von der Erde zur Venus hätte ansonsten, weil Start und Ziel verschiedene Geschwindigkeitsvektoren haben, eine ziemliche »Bruchlandung« zur Folge ...).

Mit dem Schließen des Strukturfeldes um das zu transportierende Objekt ist der »Verflüchtigungseffekt« verbunden, bei dem der »entstandardisierten Strukturform« der hyperphysikalische Abstoßimpuls vermittelt wird. Dessen hypermotorische Kraft hat allerdings einen Vektor, der quasi senkrecht zum Koordinatensystem des vierdimensionalen Standarduniversums orientiert und somit Bestandteil der Hyperphysik ist (nach PR-Roman 10).

Wird der Vorgang quasi auf »halber Strecke« beendet, also nur die »Verdopplung« des Objekts bewirkt, haben wir nichts anderes als die technische Umsetzung in Gestalt des Multiduplikators« vor uns. Vollständige Interferenz-Auslöschung überall lässt sich dagegen als »Abstrahlung in den Hyperraum« interpretieren, wie sie beispielsweise bei der Gravitationsbombe oder dem Paratron beobachtet wird.

Von einer endgültigen »Zerstörung« oder »Vernichtung« kann hierbei jedoch nicht gesprochen werden, da die zugrunde liegenden »Teil-Muster« im Ganzen ja weiterhin vorhanden sind. Nicht mehr vorhanden ist »nur« das ganz spezifische, als Objekt A im vierdimensionalen Teilkontinuum eines ganz bestimmten Universums in Erscheinung tretende Überlagerungsmuster. Dieses lässt sich durchaus rekonstruieren, entsprechende Informationen und Möglichkeiten vorausgesetzt – man muss hierzu »nur« die Komplett-Auslöschung wieder aufheben ...

Neben diesem Prinzip, das sich ebenso auf die Transition wie auch Teleportation anwenden lässt, können natürlich noch eine Reihe anderer Umsetzungen unter dem Oberbegriff »Transmitter« zusammenfasst werden – zum Beispiel der Situationstransmitter, der im Sinne eines extern induzierten Halbraumfluges funktioniert.

Eine andere Form ist vom hyperenergetischen Röhrenfeld einer Konstantriss-Nadelpunktkanone abzuleiten, so dass über diesen »überlichtschnellen Umweg« quasi ein »distanzloser Schritt« möglich wird. In ähnlicher Weise wird das Sternenfenster als eine Art »Permanent-Transmitter auf der Basis einer weitgehend unverstandenen Dimensionstunnel-Technologie« interpretiert.

Rainer Castor