PRTF - Perry Rhodan Technik Forum

Nachträge zur myonischen Kaltfusion


(c) Holger Logemann 16.06.1998

Nachtrag zu 980330gp defekt / 980125hl

Mangels Datengrundlagen waren meine Ergebnisse betreffend Katalysgrad und Lagerbedingungen vom katalysiertem Deuterium eher ein Schuß ins Blaue.
Die Abweichungen zu Gregors Ergebnisse müssen daher nicht großartig zur Diskussion gestellt werden.

Bemerkung zu 980330gp defekt     2.5, Dichteberechnung (unter Normbedingungen),
Kommentar und 980330gp defekt   2.7 Lagerbedingungen

KATALY-D-ULTRA mag unter Normdedingungen gasförmig sein, Lagerung und Einsatz erfolgen offensichtlich im flüssigen Zustand.

"Ultrakatalysiertes Deuterium, dessen Fusionsprozeß im kalten Verschmelzungsverfahren schon bei knapp über dreitausend Grad Celsius erreichbar war; KATALY-D-ULTRA, das den einzigartigen Kohlenstoffzyklus der Sterne exakt kopierte, versorgte die Hochenergiereaktoren der Kraftwerke, die Direktstrahlmeiler der Korpuskulartriebwerke und die Autarkversorger der Überlichtflugkonverter mit nur winzigen Mengen verschmelzungsfreudiger Einspritznebel."
K.H. Scheer, PR 450 4.Aufl. Seite 17, Details der MARCO POLO

Das scheint die Bestätigung für Gregors Annahme zu sein, die Lagerung erfolgt kryogenisch.
Das die Aussage betreffend Kohlenstoff-Zyklus nicht stimmig sind, ist ja bereits abgehandelt.

Zusammenfassung
Gregor hat meiner Meinung nach keine eindeutige Aussage getroffen ob eine Initialzündung von myonisiertem Deuterium bei 3500 K möglich ist. (Könntest Du dazu noch kurz Stellung nehmen ?).

Zur Fragestellung ob man nicht besser normales Deuterium einlagert.

1. wenn ich die Textpassagen in den Romanen richtig deute, erfolgt die Lagerung im katalysierten Zustand.

2. Myonen sind extrem instabil und können nicht gelagert werden. Die Werte in der Fachliteratur beziehen sich aber lediglich auf einzelne Teilchen. Niemand hat bisher Myonen in hohen Konzentrationen herstellen können.

Zumindest für den Perry Rhodan-Kosmos muß angenommen werden, daß Myonen in hoher Konzentration auf quantenmechanischer Ebene sich im Energieaustausch gegenseitig behindern und somit eine Pseudostabilität erreicht wird. (ein paar Gramm halten vielleicht ein paar Sekunden, der komplette Treibstoffvorrat eines Schiffes Tage oder Wochen).
Die Zerfallsrate steigt extrem mit der Abnahme der Myonenballung an. Die von Gregor angesprochenen Mengen könnten nicht ausreichen um die Myonenkonzentration ausreichend für den Fusionsprozeß zu stabilisieren.

3. Aufgrund der eben genannten Aussage kann ein 100prozentiger Katalysegrad eigentlich nicht erreicht werden.

4. Pseudostabiles KATALY-D-ULTRA muß lediglich "schleichend" aufbereitet werden, die benötigten Energiemengen werden beim Schiffsbetrieb einfach abgezweigt. Muß die Brennstoffmenge vor dem ersten Einschuß des ersten anfahrenden Reaktors vorkatalysiert werden (die Notversorgungssysteme müßten auch diese Energien zur Verfügung stellen und entsprechend voluminöser Ausfallen)

Betreffend der Aussage zum Tritium / Konzeption HHe-Meiler
Die Herstellung von Tritium wäre vermutlich möglich, wäre mit Sicherheit aber aufwendiger als die von Deuterium.
Gregor spricht das Tritium zum Zwecke einer Leistungssteigerung der Kraftwerke an (die können wir mit dem Deuterium auch erreichen).
Soweit ich weiß, basieren heutige Konzepte eines Fusionsreaktors auf dem Prinzip, daß man praktisch ein Wasserstoffmenge (Deuterium, Tritium) in einer magnetische Flasche zündet und unter Kontrolle hällt bis der "Verbrennungsprozeß" abgeklungen ist. Schätze bei den für Perry Rhodan erforderlichen Größenordnungen, hätten wir eine periodisch stark schwankende Lesitungsabgabe zur Folge.

Meine Konzeption eines HHe-Meilers basiert aus dem Kreislaufprinzip.
Eine Brennstoffmenge wird zugeführt und fusioniert unvollstängig, ein nachgeschalteter Massenseparator entfernt die unerwünschten Reaktionsprodukte und führt die brauchbaren Restmengen dem Kreislauf wieder zu.
Gehen wir davon aus, daß wie nach der Initialzündung (ca 3500 K) die Betriebstemperatur des Meilers erhöhen, lassen wir zur H2-He3 weitere Sekundärprozesse zu. Wir entfernen aus dem Kreislauf lediglich Kerne, derren Massenzahl größer/gleich 4 ist.

Neben der bereits bekannten

H2 + H2 = He3 + n + 3,25 MeV Reaktion haben wir auch die
He3 + H2 = He4 + n + 17,6 MeV Reaktion zur Verfügung

Statt 1,625 MeV pro Deuteriumkern haben wir somit eine Ausbeute von 6,95 MeV (Leistungssteigerung um Faktor 4,277)
Bei der  H3 + H2 = He4 + n + 17,6 MeV (Titium + Deuterium) kommen pro Kern 8,8 MeV raus.
Ist eine Ansichtssache ob eine weitere Leistungssteigerung von 26,6% den Mehraufwand bei der Tritiumherstellung wert ist.

Herstellung von myonisiertem Deuterium
Mittels Synchrotonen einzelne Myone herzustellen ist heutzutage sicherlich möglich, eine eine effektive Methode zur Massenproduktion haben wir damit noch lange nicht.

Eigentlich dürften die Amerikaner des Jahres 1971 (Perry Rhodan) über eine solche Technologie genausowenig verfügt haben (die Arkoniden waren nicht wenig überrascht, ihren Kreuzer durch einen entsprechenden Sprensatz zu verlieren).

"Zur Herstellung "pseudostabilen" Myon-katalysierten Deuteriums dient ein Quintronenbeschuß bei einer Hyperfrequenz von 7,349*109 Hef unter gleichzeitiger Einlagerung in eine Semi-Manifestations-Enklave; dies hat den Vorteil, daß diser "Kraftfeld-Tank" auch als "Preßfeld" genutzt werden kann, d.h. die Lagerung erfolgt mit einer Dichte von ca. 50 g/cm3."

Rainer Castor, Auszug file 901 - KORVETTE, vom 04.09.97

Vorschlag: die Amerikaner benutzten ein ähnliches Verfahren (Vielleicht ein wenig weit hergeholt)
 
"Ehe ich (Atlan !) nach einer raschen Flucht aus meinem damaligen Entwicklungslabor für atomare Raumschiffsantriebe unter der Meeresoberfläche verschwand, waren in Asien bereits die ersten Kampfraketen gestartet."
"atomar", das Atom betreffend

K.H. Scheer, PR 50 2. Auflage, Seite 10

In der Regel meint man damit sicherlich Kernspaltungsprozesse, korrekterweise sollten damit Kernprozesse (Spaltung und Fusion) abgedeckt sein.
Das Atlan die technologische Entwicklung der Erde aktiv vorangetrieben hat ist bekannt, das er in erster Linie "nach Hause" wollte auch. Bei seiner Ausbildung und den Datenmaterial der Unterwasserkuppel dürfte die theoretische Grundlagen der Myonenproduktion kein Problem darstellen. Die industrielle Infrastruktur der Erde dürfte hoch genug entwickelt gewesen sein.
Die gesamte Raumfahrt der Arkoniden basiert auf dem HHe-Meiler als Energielieferanten.
Ein interstellares Schiff wäre ohne Kaltfusion nicht denkbar.

Was wäre, wenn die "Meso-Katalyse-Bombe" auf Atlans Mist gewachsen ist ??


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