PRTF - Perry Rhodan Technik Forum

Philosophie in der Technik - nichts ist Perfek


(c) Holger Logemann 15.11.1998

Perfektion ist unrealistisch, das gilt ebenso für die Symetrie, wie für die Auswahl von Techniken und Bauweisen diverser Systeme.
Jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile, jedes System seine Stärken und seine Schwachpunkte.
 

Beispiel 1

Gehen wir in jedes beliebige Hotel. Die Zimmer können genau spiegelbildlich angeordnet sein (völlig identisch sein). Im Bad werden wir an einer Mischbatterie immer das kalte Wasser rechts, das warme Wasser links vorfinden. Hinweisschilder werden immer von links nach rechts lesbar sein. Obwohl alle Zimmer identisch sind, haben sie verschiedene Nummern.

Prinzipiell gelten diese Gesetze auch für die Risszeichnerei.

Achtet man nicht drauf, kann es eine Zeichnung schnell verschandeln.
(Mir fiel unangenehm auf, das bei den offiziellen Deckplänen der Enterprise-D die Nummern der Rettungsboote mal von rechts nach links, mal von links nach rechts zu lesen waren. Auch kamen die gleichen vier Nummern immer und immer wieder vor. Wenn man solche Details bringt, dann bitte richtig oder gar nicht.)

Beispiel 2

In schöner Regelmäßigkeit wurde darauf hingewiesen, die Kugelform sei die perfekte und alleinseligmachende Bauweise in der Raumschifftechnologie. Nonsens.

Zugegeben, mit dem äquatorialem Ringwulst holt man das Optimum an Manöverierbarkeit mit einem Mimimum an Aggregaten heraus. Auf der anderen Seite muß man mit beträchtlichem Energie- und Materailaufwand die enstehenden Verspannungen in der Statik der Rumpfzelle wieder auffangen.

Beipiel 3

Gregor Paulmann hat seine Kaltfusion im Gegensatz zu bisherigen Inhalten der alten PR-Texte auf die Basis einer Deuterium-Tritium-Reaktion gestellt. Vom Standpunkt der Energieausbeute hat er damit absolut recht. Man darf aber die logistische Seite nicht übersehen. Die alten Arkoniden haben sich zum Beipiel dafür entschieden, das die höheren Energieerträge den Mehraufwand in Herstellung und Lagerung nicht lohnt - und setzten voll auf die einfachere Deuterium-Reaktion.

Das färbte natürlich auf alle Völker im Einflußgebiet des Großen Imperiums ab, und wurde von den Terranern ebenso übernommen. (In der Eastside bei den Blues sah es vielleicht schon wieder anders aus).

Bei der Gelegenheit: Es freut mich, das die Inhalte des Forums langsam in die aktuellen Risszeichnungen einfließen.

Beispiel 4

Schubumkehr bei Impulsantrieben. Es sind zwei Varianten möglich.

Die indirekte (bevorzugt von den Arkoniden) Schubumkehr verfügt pro Triebwerk nur über eine Felddüse. Um den Gegenschub zu erzeugen wird bei gedrosselten Aggregaten eine Prallfeld in den Partikelstrom projeziert, der Düsenstrahl im spitzen Winkel am Ringwulst vorbei nach vorn umgelenkt. Der Nachteil dieser Variante: man erreicht maximal ca 85% vom Nominalschub, aufgrund der Streuung ist die "Lenkung" leicht beeinträchtigt. Will man 100% Bremsschub erreichen, muß das Schiff um 180° gedreht werden.

Die direkte (von den Terranern eingeführt) Schubumkehr verwendet pro Triebwerk zwei gegensätzlich angeordnete Felddüsen. Die Umlenkung erfogt im Schnittpunkt der Felddüsen im Inneren des Wulstes. Die Nachteile der indirekten Schubumkehr entfallen.

Auf der anderen Seite muß jetzt jedoch vor der Umschaltung von Antriebs- auf Bremsschub das Triebwerk stillgelegt werden. Die nachfolgende Neusynchronisierung der Triebwerke bedeutet einen weiteren Zeitverlust.


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